Unternehmen haben unterschiedliche Möglichkeiten, offene Stellen zu besetzen. Sie können Personal intern oder extern beschaffen sowie temporär oder langfristig an sich binden.
Während bei offenen Stellen, die langfristig besetzt werden sollen meist interne oder externe Ausschreibungen erfolgen und langfristige Arbeitsverträge mit den Mitarbeitern geschlossen werden, so bedienen sich die Unternehmen bei kurzfristigen Vakanzen meist auf dem externen Markt der Personalagenturen und Freelancer.
Im Bereich der sogenannten „blue-collar worker“, also dort, wo z. B. Arbeiter im Lager, in der Produktion oder in einem Callcenter gesucht werden, hat die temporäre Beschaffung meist saisonale Gründe. Personalengpässe bei Auftragsspitzen zur Weihnachtszeit oder zu Saisonverkäufen werden mit externen Mitarbeitern gedeckt. Dies erfolgt tendenziell über Personalagenturen, die ihre Mitarbeiter im Rahmen einer Arbeitnehmerüberlassung dem entleihenden Unternehmen zur Verfügung stellen. Meistens wird hier eine größere Anzahl von Mitarbeitern gesucht, die das Unternehmen bei der Bewältigung von Auftragsspitzen unterstützen sollen.
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Im Bereich der Facharbeiter und Angestellten sind die Gründe für den Einsatz von externen Mitarbeitern aber meist vielschichtiger und differenzierter zu betrachten. Neben dem simpelsten Grund, dem Fehlen von internen Kapazitäten z. B. aufgrund von längerfristigen geplanten oder ungeplanten Ausfällen der Mitarbeiter, suchen Unternehmen auf dem externen Markt nach temporären Mitarbeitern, weil es intern am entsprechenden Fachwissen oder der gesuchten Kompetenz fehlt.
Ein weiterer Grund, warum sich Unternehmen gegen die interne Besetzung entscheiden, ist die Tatsache, dass durch eine interne Stellenbesetzung die Vakanz (oft) nur verschoben wird und an anderer Stelle nach neuem Personal gesucht werden muss.
Gerade im klassischen Projektmanagementumfeld werden Stellen gerne mit externen Mitarbeitern besetzt, die so das entsprechende Know-how in die Unternehmung bringen. Sie verfügen über eine große Erfahrung im Umgang mit Projekten und bringen neue Ideen ins Unternehmen. Gerade im IT-Umfeld gibt es oft Themen, über dessen Know-how man intern nicht verfügt oder welches man auch nicht dauerhaft aufbauen möchte, weil man es nur temporär benötigt.
Der Einsatz von Externen ist dann preiswerter als der interne Know-how Aufbau und das Abstellen von Personal hierfür. Wird ein gewisses Know-how nur partiell im Unternehmen benötigt, kann der notwendige Know-how-Transfer im Rahmen der Projektarbeit auf eigene Mitarbeiter erfolgen.
Oft ist es für die Verantwortlichen auch einfacher solche Stellen extern zu besetzen, um so intern kritischen Konstellationen aus dem Weg zu gehen. Damit sind beispielsweise Themen wie Kompetenz- und Machtgerangel sowie Konflikte im Rahmen von Changemanagement-Projekten gemeint. Es fehlt an der nötigen Risikobereitschaft in der Unternehmensführung. Für die Verantwortlichen ist es einfacher einen Projektleiter extern zu bestellen als intern einen Mitarbeiter damit zu betrauen, dessen Kompetenz hierfür nicht von allen Projektbeteiligten geteilt und akzeptiert wird.
Insbesondere bei Projekten bei denen davon ausgegangen wird, dass sie intern erhebliche Veränderungen auf die Prozesse, das Personal und die Standorte des Unternehmens zur Folge haben werden, werden Externe mit der Durchführung des Projektes beauftragt. Externe Mitarbeiter können Projekte mit einer gewissen Unbefangenheit angehen und objektiver agieren. Sie sind frei von unternehmensinternen Fehden / Abneigungen und können Abwehrstellungen und Proteste leichter kanalisieren und thematisieren.
Stellen werden also aufgrund von
mit externen Mitarbeitern besetzt. Die Besetzung von Experten erfolgt in der Regel direkt über den Freelancer-Markt oder man bedient sich auch hier wie bei den blue-collar workern einer Personalagentur, die entsprechende Stellen ausschreibt und Besetzungsvorschläge macht.
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